Pressemitteilung Nr. 05 vom 11.11.2025
Megalehrgang für Megaaufgaben im Wald

Die frisch gebackenen Forstwirtschaftsmeister des Prüfungsjahrgangs 2025 auf der historischen Treppe vor der Technikerschule für WaldwirtschaftZoombild vorhanden

Foto: Carina Schwab (Forstschule)

Meisterbrief
Am 04. November erhielten 29 Forstwirtschaftsmeister im Rahmen einer Feierstunde in der voll besetzten Aula der Technikerschule für Waldwirtschaft in Lohr a.Main im Beisein zahlreicher Angehöriger ihre Meisterbriefe und ihr Prüfungszeugnis. Die Prüfungsbesten erhielten zusätzlich eine Meisterpreisurkunde und –medaille.
Grußworte
Der Leiter der Technikerschule, Christof Welzenbach, lobte bei der Begrüßung die Bereitschaft der Lehrgangsteilnehmer, sich auf etwas Neues einzulassen und sich den Herausforderungen der Meisterprüfung mit Fleiß, Engagement und Willenskraft zu stellen. Er forderte die Absolventen auf, neben den fachlichen Aufgaben, vor allem auch ihre neue Rolle als Führungskraft anzunehmen.
In seinem Beitrag betonte Ministerialrat Friedrich Nebl vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, dass es gelebte Nachhaltigkeit sei, sich als Forstwirtschaftsmeister in der Rolle des Lehrmeisters um den forstlichen Nachwuchs zu kümmern und Wissen und Erfahrungen an die heranwachsende Generation von jungen Forstwirtinnen und Forstwirten weiterzugeben. Durch die breit gefächerte und fachlich fundierte Weiterbildung an der Bayerischen Technikerschule in Lohr und den weiteren Ausbildungspartner mit hohem Praxisbezug sind die neuen Meister bestens gerüstet, sich bei den aktuellen Megathemen Klimawandel, Walderhalt, Akzeptanzbildung in der Gesellschaft für die nachhaltige Holznutzung sowie Förderung der biologischen Vielfalt erfolgreich zu bewähren.
Mit Synonymen aus dem Duden als „Lehrer“ bzw. „Gelehrte“ umschrieb der Personalchef der Bayerischen Staatsforsten, Christoph Baudisch, die „Meister ihres Faches“ und gab zugleich den Auftrag, sich für einen stabilen Klimawald mit vollem Engagement einzusetzen.
Landrätin Sabine Sitter unterstrich in ihrem Grußwort die Bedeutung des Waldes für den Landkreis Main-Spessart und lobte die Bereitschaft der Prüflinge zum lebens-langen Lernen und den Einsatz, die Nutzung des klimafreundlichen Rohstoffes Holz in das Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken.
Der zweite Bürgermeister der Stadt Lohr, Dirk Rieb, wünschte den Absolventen ein meisterliches Händchen für die bevorstehenden Aufgaben in Zusammenhang mit Wald und Mensch und appellierte daran, die im Forstwirtschaftsmeisterlehrgang in Lohr geschlossenen Freundschaften weiter zu pflegen und zu bewahren.
Aushändigung der Prüfungszeugnisse
Im Anschluss an die Grußworte der Ehrengäste und Musikstücke der „Rentnerband“ um Egon Birkenmaier und Peter Häring erhielten die erfolgreichen Absolventen ihre Prüfungszeugnisse und Meisterbriefe sowie die Bestplatzierten zusätzlich einen Meisterpreis. Weiterhin wurden der Jahrgangsbeste Korbinian Beutlhauser sowie der Zweitplatzierte Rowan James Hanson von Frau Staatsministerin Kaniber zu einem gemeinsamen Austausch mit den besten Absolventinnen und Absolventen der agrarischen Fachschulen eingeladen.
Dank
Der Jahrgangssprecher Simon Storch bedankte sich für die intensive Ausbildung unter der Leitung von Gerhard Baumeister und gab seinen Kollegen mit auf den Weg, die Begeisterung für den Wald in die nächsten Forstwirt-Generationen hineinzutragen und weiterhin Verantwortung für Wald und Gesellschaft zu übernehmen. Dies gelingt am besten durch „kritisches Denken und praktisches Handeln“, so Storch.
Lehrgangsverlauf
Am 07. Januar 2025 hatten aufgrund hoher Bewerberzahlen und immensen Personal-bedarfs 32 anstelle von bislang 20 Teilnehmenden ihre Vorbereitung auf die Forstwirtschaftsmeisterprüfung begonnen. In enger Zusammenarbeit mit der Bayerischen Waldbauernschule in Kelheim sowie den Forstlichen Bildungszentren der Bayerischen Staatsforsten in der Laubau und in Buchenbühl führt die Bayerische Technikerschule in Lohr mit Sitz der „Zuständigen Stelle“ im üblicherweise zweijährigen Turnus derartige Vorbereitungslehrgänge einschließlich Prüfung durch. Diese setzt sich aus den drei Prüfungsteilen Produktion und Dienstleistung, Betriebs- und Unternehmensführung sowie Berufsausbildung und Mitarbeiterführung zusammensetzt. In jedem Prüfungsteil muss eine schriftliche Aufgabe und das „Meisterstück“ in Form eines Arbeitsprojektes bzw. eine praktische Ausbildungseinheit und eine Fallstudie ab-solviert werden. Für die Teilnehmer, die nicht bestanden haben, besteht die Möglichkeit zur Nachprüfung.
Zusätzlicher Vorbereitungskurs
Um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, beschlossen die Verantwort-lichen, auch im Jahr 2026 einen außerplanmäßigen Vorbereitungskurs einschließlich Prüfung anzubieten, der bereits wieder mit 32 Interessenten bis auf den letzten Platz vollständig belegt ist.